Was entwickelt sich günstiger? Die „freiwillige“ gesetzliche Krankenkasse für Kinder oder entsprechende Kindertarife in der privaten Krankenversicherung?
Zahlen aus der Vergangenheit muss man – genauso wie zum Beispiel auch bei der Entwicklung der Performance von Wertpapierfonds – immer mit Vorsicht genießen. Wer in den letzten Jahren einen guten Job gemacht hat, macht das nicht zwingend auch in der Zukunft. Zu viele interne und externe Einflussfaktoren bestimmen auch die Kindertarife der Krankenversicherungsträger, um die Zahlen der letzten Jahre einfach fortschreiben zu können.
Das kostet ein Kind in der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung
Und so verliefen die Steigerungen konkret: Die Kindertarife, die wir am meisten vermitteln, haben sich zwischen im Durchschnitt pro Jahr zwischen 0,79 (Signal Iduna) bis maximal 3,33 Prozent (HanseMerkur) erhöht, bei der ARAG ging es sogar durchschnittlich um 1,6 Prozent nach unten. Konkret gab es im Tarif K0 nur genau einmal eine Beitragsveränderung und das war eine Senkung um gute zwölf Prozent zum 1. Januar 2017.
Bei den fünf größten gesetzlichen Kassen sieht das ganz anders aus: Es gab jedes Jahr eine Steigerung, die im günstigsten Fall bei durchschnittlich 3,4 Prozent liegt – bei der AOK Bayern – und mit der DAK Gesundheit und der Barmer im teuersten Fall bei 3,69 Prozent jedes Jahr liegt.
Sprung in den Jugendtarif vom Kindertarif
Zu einer ehrlichen Betrachtung gehört natürlich auch der tarifliche Sprung vom Kinder- in den Jugendtarif, den es so in der gesetzlichen Krankenkasse nicht gibt. Dieser fällt je nach Gesellschaft und Tarif sehr unterschiedlich aus. Teilweise ist der Sprung sehr moderat oder sogar negativ, in vielen Fällen ist er aber erheblich – zum Beispiel weil in diesen Altersbereich die häufige und teure kieferorthopädische Behandlung fällt.
Die privaten Versicherer haben alle unterschiedliche Altersbereiche für ihre Kinder- und Jugendtarife und dann später für den Übergang in den Erwachsenentarif. Die vollständige Übersicht dazu finden Sie hier.
Kindertarif | Jugendtarif | Unterschied | Ab Alter | |
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HanseMerkur KidsFit | 179,86 € | 183,52 € | +1,02% | 15 |
Signal Iduna Komfort 1 | 104,83 € | 132,24 € | +39,0% | 15 |
Barmenia einsA expert1 | 193,51 € | 239,29 € | +23,6% | 15 |
HanseMerkur KVS1 PSV | 156,80 € | 160,46 € | +1,02% | 15 |
ARAG K0 | 152,31 € | 156,45 € | +2,7% | 16 |
Debeka N, NC, NG | 188,55 € | 276,60 € | +46,7% | 15 |
Debeka NW, NC, NG | 182,63 € | 211,55 € | +15,8% | 15 |
Fazit: Expertenmeinung
Die Beitragsstabilität der Krankenversicherung bei Kindern funktioniert komplett anders als bei Erwachsenen. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass Kindertarife in der PKV ausschließlich nach dem Prinzip der Schadenversicherung kalkuliert werden und noch nicht nach dem Prinzip der Lebensversicherung wie bei Erwachsenen. Es gibt also noch keine Alterungsrückstellungen.
Zumindest in den letzten Jahren hat sich die private gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung für Kinder als der erheblich stabilere Kostenträger dargestellt. Wenn die Stabilität der Beiträge für Ihre Entscheidung darüber, ob Sie Ihr Kind privat oder gesetzlich versichern wollen, eine wichtige Rolle spielt, dann fällt die Empfehlung klar zu Gunsten der Privaten aus.
Wenn Sie dann auch noch den Vergleich des generellen Preis-Leistungs-Verhältnisses mit einbeziehen, dann wird die Sache noch eindeutiger. Lassen Sie sich gern von unserem Expertenteam unverbindlich beraten, um für Ihren Nachwuchs den am besten passenden Krankenversicherungstarif zu finden!